Bausteine der Digitalisierung von HR
Auf Basis des Verständnisses für die Treiber der Digitalisierung ist es notwendig, die HR-Strategie, -Prozesse und -Strukturen passend zu gestalten.
Treiber
1. HR-Strategie
2. HR-Prozesse
3. HR-Strukturen
Bausteine der Digitalisierung von HR
Auf Basis des Verständnisses für die Treiber der Digitalisierung ist es notwendig, die HR-Strategie, -Prozesse und -Strukturen passend zu gestalten.
HR-Strategie
Auch wenn sich das technologische und darüber auch das marktliche Umfeld kontinuierlich und immer schneller verändern und die Anforderungen an HR keinesfalls stabil sind, sollte nicht auf die Festlegung einer Entwicklungsrichtung und einer HR-Roadmap verzichtet werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind im Rahmen der Digital HR-Transformation Anpassungen an der Digital HR-Strategie nötig, trotzdem entbindet dies nicht von der Notwendigkeit der Festlegung von Richtung und Leitplanken der Veränderung.
Auch wenn jede Strategie natürlich unternehmensindividuell und funktionsspezifisch auszugestalten ist, lassen sich für die Digital HR-Strategie ein paar generische Guiding Principles festhalten.
HR-Strategie
Auch wenn sich das technologische und darüber auch das marktliche Umfeld kontinuierlich und immer schneller verändern und die Anforderungen an HR keinesfalls stabil sind, sollte nicht auf die Festlegung einer Entwicklungsrichtung und einer HR-Roadmap verzichtet werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind im Rahmen der Digital HR-Transformation Anpassungen an der Digital HR-Strategie nötig, trotzdem entbindet dies nicht von der Notwendigkeit der Festlegung von Richtung und Leitplanken der Veränderung.
Auch wenn jede Strategie natürlich unternehmensindividuell und funktionsspezifisch auszugestalten ist, lassen sich für die Digital HR-Strategie ein paar generische Guiding Principles festhalten.
HR-Prozesse
Die HR-Strategie muss über eine passende Ausgestaltung von HR-Prozessen und HR-Strukturen implementiert, d.h. zum „Leben gebracht“ werden. Da die Prozesse entscheidend für die Leistungserbringung (HR-Services) und damit die Kundenzufriedenheit sind, wird mit den HR-Prozessen gestartet. Diese werden im Folgenden in der Logik der HR-Prozesslandkarte betrachtet.
HR-Prozesse
Die HR-Strategie muss über eine passende Ausgestaltung von HR-Prozessen und HR-Strukturen implementiert, d.h. zum „Leben gebracht“ werden. Da die Prozesse entscheidend für die Leistungserbringung (HR-Services) und damit die Kundenzufriedenheit sind, wird mit den HR-Prozessen gestartet. Diese werden im Folgenden in der Logik der HR-Prozesslandkarte betrachtet.
HR-Prozesslandkarte
Zur Systematisierung der HR-Prozesse wird das Modell der HR-Prozesslandkarte verwendet. Für jeden HR-Prozess bzw. die darin enthaltenen Teilprozesse und Aktivitäten sollten Personalmanager kritisch hinterfragen:
- wie häufig dieser Prozess durchgeführt wird;
- was in dem Prozess potenziell digitalisiert werden könnte;
- inwieweit eine Digitalisierung die primären Ziele des Prozesses unterstützt; und
- ob eine Digitalisierung des Prozesses wirtschaftlich Sinn ergibt.
Im Folgenden wird exemplarisch etwas ausführlicher auf die beiden Bereiche der Personalbeschaffung (über ein Video) und Personalentwicklung eingegangen.
HR-Prozesslandkarte
Zur Systematisierung der HR-Prozesse wird das Modell der HR-Prozesslandkarte verwendet. Für jeden HR-Prozess bzw. die darin enthaltenen Teilprozesse und Aktivitäten sollten Personalmanager kritisch hinterfragen:
- wie häufig dieser Prozess durchgeführt wird;
- was in dem Prozess potenziell digitalisiert werden könnte;
- inwieweit eine Digitalisierung die primären Ziele des Prozesses unterstützt; und
- ob eine Digitalisierung des Prozesses wirtschaftlich Sinn ergibt.
Im Folgenden wird exemplarisch etwas ausführlicher auf die beiden Bereiche der Personalbeschaffung (über ein Video) und Personalentwicklung eingegangen.
Personalbeschaffung im digitalen Zeitalter
Personalbeschaffung im digitalen Zeitalter
Im Zuge der Digitalisierung hat sich die Personalbeschaffung (Recruiting) tiefgreifend verändert. Im folgenden Video werden diese Veränderungen ausführlich dargestellt.
Im Zuge der Digitalisierung hat sich die Personalbeschaffung (Recruiting) tiefgreifend verändert. Im folgenden Video werden diese Veränderungen ausführlich dargestellt.
Personalentwicklung im digitalen Zeitalter
Die Personalentwicklung verändert sich durch die Digitalisierung im Hinblick auf vier zentrale Aspekte:
- Zunächst einmal verändern sich durch neue Technologien, Geschäftsmodelle und -prozesse die benötigten fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen in den Unternehmen. D.h. es müssen andere Inhalte gelernt werden (Lerninhalte).
- Zweitens bedarf es in einer VUCA-Umwelt anderer Lernansätze. Denn es wird immer schwerer, von Seiten der Personalentwicklung im Voraus zu planen, wann wer welche Kompetenzen benötigt und diese von zentraler Stelle koordiniert, rechtzeitig und umfassend zu vermitteln. Unsere Umwelt ist dafür viel zu komplex, dynamisch und unsicher. Dementsprechend muss sich die Art und Weise des Lernens in Unternehmen verändern.
- Dies hat drittens Auswirkungen auf die Rollen der Beteiligten im Lernprozess (Lernrollen). Lernen wird aufgrund von größerer Dynamik und Komplexität sowie geringerer langfristiger Planbarkeit zunehmend eigenverantwortlich stattfinden. Die Lerninitiative und -verantwortung geht somit von der jeweiligen Führungskraft und der Personalentwicklungsabteilung zu den Mitarbeitern über.
- Erfreulicherweise bieten sich im Zuge der Digitalisierung auch neue technologische Möglichkeiten, einen solchen Lernansatz zu unterstützen (Lerntechnologien). Lernen wird – wie bereits heute vielfach üblich – auch zukünftig „blended“ stattfinden, d.h. als Kombination aus Präsenz- und Digitalformaten bestehen (Blended Learning). Die zentrale Frage lautet aber, welche Präsenz- und welche Digitalformate wann effektiv und effizient sind und wie eine sinnvolle Integration von Präsenz- und Digitalformaten stattfinden kann.
Ein Lernumfeld zu gestalten, welches all diese Aspekte unterstützt, ist die strategische Kernaufgabe der Personalentwicklung für die nächsten Jahre.
Personalentwicklung im digitalen Zeitalter
Die Personalentwicklung verändert sich durch die Digitalisierung im Hinblick auf vier zentrale Aspekte: Zunächst einmal verändern sich durch neue Technologien, Geschäftsmodelle und -prozesse die benötigten fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen in den Unternehmen. D.h. es müssen andere Inhalte gelernt werden (Lerninhalte).
Zweitens bedarf es in einer VUCA-Umwelt anderer Lernansätze. Denn es wird immer schwerer, von Seiten der Personalentwicklung im Voraus zu planen, wann wer welche Kompetenzen benötigt und diese von zentraler Stelle koordiniert, rechtzeitig und umfassend zu vermitteln. Unsere Umwelt ist dafür viel zu komplex, dynamisch und unsicher. Dementsprechend muss sich die Art und Weise des Lernens in Unternehmen verändern.
Dies hat drittens Auswirkungen auf die Rollen der Beteiligten im Lernprozess (Lernrollen). Lernen wird aufgrund von größerer Dynamik und Komplexität sowie geringerer langfristiger Planbarkeit zunehmend eigenverantwortlich stattfinden. Die Lerninitiative und -verantwortung geht somit von der jeweiligen Führungskraft und der Personalentwicklungsabteilung zu den Mitarbeitern über.
Erfreulicherweise bieten sich im Zuge der Digitalisierung auch neue technologische Möglichkeiten, einen solchen Lernansatz zu unterstützen (Lerntechnologien). Lernen wird – wie bereits heute vielfach üblich – auch zukünftig „blended“ stattfinden, d.h. als Kombination aus Präsenz- und Digitalformaten bestehen (Blended Learning). Die zentrale Frage lautet aber, welche Präsenz- und welche Digitalformate wann effektiv und effizient sind und wie eine sinnvolle Integration von Präsenz- und Digitalformaten stattfinden kann.
Ein Lernumfeld zu gestalten, welches all diese Aspekte unterstützt, ist die strategische Kernaufgabe der Personalentwicklung für die nächsten Jahre.
HR-Strukturen
Wenn sich HR-Prozesse verändern, wirft dies natürlich immer auch die Frage auf, welche Konsequenzen sich für die HR-Strukturen ergeben. Es stellt sich insb. die Frage, ob das derzeit dominierende, auf Dave Ulrich zurückgehende HR Service Delivery Model (3-Säulen-Modell) noch adäquat zur Gestaltung der HR-Strukturen im Digitalzeitalter ist.
Unklar und durchaus umstritten sind insbesondere die Konsequenzen, die sich aus der Erfordernis einer höheren Agilität ergeben. Die verschiedenen Modelle und Ansätze lassen sich dabei grob den in der folgenden Abbildung dargestellten Strukturvarianten zuordnen. Diese bewegen sich in einem Kontinuum zwischen klassisch-hierarchischen und komplett agilen Ansätzen:
Bei einer nach wie vor klassisch-hierarchischen Struktur würde sich die grundsätzliche Organisationsstruktur der HR-Funktion nicht größer verändern. Die HR-Arbeit würde sich zwar durchaus inhaltlich verändern, aber in den alten Strukturen ablaufen. Die geforderte Agilität müsste HR-seitig insbesondere durch die HR-Business-Partner abgefangen werden.
Ein alternativer Ansatz, den derzeit relativ viele Unternehmen verfolgen, ist eine ergänzende duale Struktur aus einem klassisch-hierarchischen HR-Teil, der auf Effizienz und Exzellenz ausgerichtet und in dem das klassische Personalmanagement beheimatet ist, sowie einem agilen HR-Teil, der sich um Themen wie Change, Innovation, Kulturwandel und New Work kümmert. In diesem Zusammenhang wird auch gerne von einer „Run & Change“-Struktur gesprochen, weil es eine strukturelle Trennung von „run the business“ und „change the business“ gibt.
Alternativ kann auch eine überlappende duale Struktur bedenkenswert sein. Bei diesem Ansatz entsteht die Dualität – es wird auch von Ambidextrie gesprochen – nicht durch zwei getrennte Bereiche, sondern dadurch, dass die gesamte HR-Funktion zwar klassisch-hierarchisch strukturiert ist, es aber eine ausgeprägte Vernetzung gibt, weitgehend hierarchiefrei, auf Augenhöhe kommuniziert und (wo passend) mit agilen Methoden gearbeitet wird. In einem solchen Strukturansatz verbinden sich Entscheidungshierarchie und Kommunikationsnetzwerk. Mögliche Ansatzpunkte zur Etablierung eines solchen zweiten Betriebssystems sind bspw. der Einsatz von agilen Teams bei Innovations- bzw. Weiterentwicklungsthemen, Communities of Practice, verschiedenartige Social Collaboration Tools und Plattformen, physische Netzwerkformate oder auch Working Out Loud Circle.
Während beide Varianten einer dualen Struktur an bestimmten Aspekten der klassisch-hierarchischen Struktur festhalten, brechen komplett agile Strukturen vollständig mit dieser Logik. Im Buch finden sich hierzu Beispiele von der DB Vertrieb GmbH und dem Schweizer Unternehmen Liip.
HR-Strukturen
Wenn sich HR-Prozesse verändern, wirft dies natürlich immer auch die Frage auf, welche Konsequenzen sich für die HR-Strukturen ergeben. Es stellt sich insb. die Frage, ob das derzeit dominierende, auf Dave Ulrich zurückgehende HR Service Delivery Model (3-Säulen-Modell) noch adäquat zur Gestaltung der HR-Strukturen im Digitalzeitalter ist.
Unklar und durchaus umstritten sind insbesondere die Konsequenzen, die sich aus der Erfordernis einer höheren Agilität ergeben. Die verschiedenen Modelle und Ansätze lassen sich dabei grob den in der folgenden Abbildung dargestellten Strukturvarianten zuordnen. Diese bewegen sich in einem Kontinuum zwischen klassisch-hierarchischen und komplett agilen Ansätzen:
Im konkreten Einzelfall ist zu prüfen, welcher Ansatz für die spezifische Unternehmenssituation am besten passt. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung, ist es aber in jedem Fall notwendig ein (stärker) „agiles Mindset“ zu entwickeln. Eine solche Denkhaltung lässt sich folgendermaßen charakterisieren:
- Ziel: Agilität …
- durch Vernetzung (Teams), Offenheit (Transparenz & Austausch) und Nutzung von Partizipation (Einbezug bzw. Selbstorganisation der Beteiligten)
- Ausgangspunkt: Tatsächliches Kundenbedürfnis (Funktionalität/Design)
- Vorgehenslogik: develop – try – fail – retry – fail again – retry – succeed
- Kernelemente:
- Fokus auf funktionierende, vom Kunden angenommene Lösungen
- Cross-funktionale Teamarbeit (von Individuen mit intensiver Interaktion auf Augenhöhe)
- Sprints/Time-Boxing (mit Fokussierung)
- Prototyping/Visualisierung/”Erlebbar machen”
- Experimente/Bereitschaft zu Fehlern
- Frühzeitiges und regelmäßiges Feedback
- Iteration/Feedbackschleifen (Idealbild „Lernende Organisation”)