Künstliche Intelligenz im Recruiting
Den Einsatz künstlicher Intelligenz im Recruiting vertieft Ingolf Teetz von milch & zucker. Als technischer Vorstand entwickelt er sowohl für Bewerbermanagementsysteme als auch für Jobbörsen (JobStairs) neue technische Lösungen auf Basis von »künstlicher Intelligenz«. In seinem Beitrag geht es um Grundlagen künstlicher Intelligenz und deren spezifische Anwendungsformen im Recruiting.
Künstliche Intelligenz (Kurzform KI oder auch AI für Artificial Intelligence) war über Jahrzehnte eine rein akademische Angelegenheit, bzw. nur Stoff für Science-Fiction. In den letzten Jahren hingegen hat das Thema zunehmend Einzug in unser Alltagsleben gefunden. Im Recruiting wird KI-Technologie spätestens seit der breiten Vermarktung von IBMs Watson® intensiv in den einschlägigen Blogs und Fachmagazinen diskutiert.
Bei Künstlicher Intelligenz geht es darum, einen Computer mit menschenähnlichen, intelligenten Fähigkeiten auszustatten, sodass dieser eigenständig Probleme bearbeiten kann. Die Betonung bei KI liegt dabei auf »eigenständig«. Denn auch mit klassischen linearen Algorithmen lassen sich Probleme bearbeiten. Der Unterschied liegt in der Art der Bearbeitung. Ein linearer Algorithmus führt bestimmte Handlungsanweisungen (festgelegte Regeln) immer und immer wieder auf die gleiche Art durch. Eine KI hingegen ist in der Lage, zu lernen und logische Schlussfolgerungen zu ziehen.
Der Beitrag erläutert wie KI dabei helfen kann mehr »richtige« Bewerber zu bekommen, bei der Auswahl der Kandidaten den Richtigen oder die Richtige mit Hilfe von KI zu selektieren und dabei die Auswahl möglichst zu objektivieren.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Recruiting wirft auch rechtliche und ethische Fragen auf.
Sieht man sich auf dieser Basis den Recruitingprozess an, ergeben sich unterschiedliche, mögliche Einsatzgebiete für KI:
Bei der Veröffentlichung von Stellenanzeigen kann KI helfen, die Anzeige richtig zu klassifizieren. Also der richtigen Jobkategorie zuzuordnen, damit diese unter dem eingegebenen Suchbegriff auch gefunden wird. Bei der Jobsuche kann eine KI helfen, die richtige Stelle für einen Kandidaten zu finden ‒ gewissermaßen ein »Matching de Luxe«. Hier fließen dessen Fähigkeiten, aber auch geografische und demographische Daten ein. Im Bewerbungsprozess kann KI sowohl Bewerbern als auch Unternehmen helfen. Beispielsweise können digitale Assistenten für den Bewerber das Verfassen seiner Bewerbung auf eine bestimmte Stelle übernehmen. Schließlich kann KI in Zukunft beim Auswahlverfahren selbst eine sehr große Rolle spielen, sei es durch eine Vorhersage der Passgenauigkeit eines Bewerbers oder durch die »intelligente« Auswertung von Tests.
Als Recruiter der Zukunft wird es immer wichtiger werden, Daten dazu zu sammeln, wer auf welche Position kam, mit welchen Kriterien und ob er oder sie dort erfolgreich war. Diese Daten sind die Währung, die benötigt wird, um KI im Recruitingprozess einzusetzen und KNNs erfolgreich zu trainieren.
Ingolf Teetz, CEO milch & zucker Talent Acquisition & Talent Management Company AG. Dem Studium der Physik in Osnabrück und Gießen folgte 1998 nach freier Tätigkeit als IT-Berater direkt die Selbständigkeit. milch & zucker ist seit dem Jahr 2000 auf Software für Stellenposting, Bewerbermanagement und Talentmanagement spezialisiert.