Neue Kompetenzen und Kompetenzmodelle für das Digitale Zeitalter
Mit der Entwicklung von neuen, notwendigen Kompetenzen im digitalen Zeitalter beschäftigt sich der Beitrag von Samantha-Angela Cutmore und Dr. Eberhard Niggemann. Der Leiter und die Beraterin der mehrfach ausgezeichneten Weidmüller Akademie beschreiben die Herausforderungen, die für Industrieunternehmen mit dem Stichwort Industrie 4.0 verbunden sind. Sie zeigen auf, mit welchen Strategien Weidmüller auf die veränderten Anforderungen der fortschreitenden Digitalisierung reagiert.
Ob Automobilherstellung, Stromerzeugung oder Wasseraufbereitung ‒ kaum eine Branche kommt heute ohne Elektronik und elektrische Verbindungstechnik aus. Gleichzeitig nimmt in einer internationalisierten, vom technologischen Wandel geprägten Welt die Komplexität der Anforderungen durch neue Märkte und Technologien rasant zu. Im Bereich Industrial Connectivity warten immer wieder neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Mit dem Begriff Industrie 4.0 wird auf einen grundlegenden Wandel des produzierenden Gewerbes hingewiesen, der maßgeblich durch den Einzug der Digitalisierung gekennzeichnet ist. Durch Industrie 4.0 »entstehen neue, in Echtzeit steuerbare Wertschöpfungsnetzwerke mit ungeahnten, revolutionären Möglichkeiten.« Aufgrund der zunehmenden Entwicklungsgeschwindigkeit8 für technische Innovationen werden Veränderungen omnipräsent. Für Unternehmen bedeutet dies, sich an die verändernden Umweltbedingungen anpassen zu müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die klassische Automatisierungspyramide mit zentraler Steuerung wird es bei Industrie 4.0 nicht mehr geben. Auf das Ziel extrem wandlungsfähiger Produktionsanlagen ausgerichtet, treten an diese Stelle Netzwerke aus intelligenten, miteinander agierenden Automatisierungskomponenten.
Mit zunehmender Digitalisierung werden sich nicht nur drastische Veränderungen in Technologien und Geschäftsmodellen ergeben, sondern auch die Arbeitswelt wird sich über die nächsten Jahre stark verändern. Der Mensch bleibt entscheidender Erfolgsfaktor, seine Aufgaben werden sich jedoch verändern.
So groß die Begeisterung über die technischen Fortschritte im Zuge der »Vierten Industriellen Revolution« ist, so pessimistisch fällt oftmals das Urteil aus, wenn es um die Zukunft vieler Arbeitsplätze und Jobprofile geht. Steigender Wettbewerbsdruck, drohender Stellenabbau und schleichende Übernahme von menschlichen Tätigkeiten durch Roboter bremsen die Euphorie. Oft zu Unrecht, denn die durch Industrie 4.0 bedingten Entwicklungen bringen bei den künftigen Tätigkeiten von Arbeitnehmern vielmehr neue Kompetenzprofile hervor. Die individuelle Expertise wird dabei immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wissensaneignung im Beruf stellt künftig keinen temporären, sondern einen dauerhaft wiederkehrenden Vorgang dar.
Samantha-Angela Cutmore ist seit 2013 in der Funktion der Human Resources Development-Managerin international bei der Weidmüller Interface GmbH beschäftigt. Schwerpunkte der Tätigkeit liegen in der strategischen Personalentwicklung, d.h. in der Ausbildung und Konzeption von Methoden mit dem Anspruch ständige Lernprozesse im Kontext ständiger Veränderungen im Unternehmen zu installieren.
Dr. Eberhard Niggemann absolvierte das Studium der Chemie und Chemietechnik mit Promotion und Assistenztätigkeit an der Universität Paderborn. 2001 entwickelte Dr. Niggemann das Konzept der Weidmüller Akademie, baute diese auf und leitet sie nun seit 14 Jahren. 2011 gründete er die Weidmüller Academy Asia.