Digitalisierung von Performance Management und Feedbackinstrumenten ‒ Darstellung am Beispiel der Daimler AG
Aus dem Projekt »Leadership 2020« bei Daimler berichten die Daimler-HR-Managerin Ursula Schwarzenbarth und der die Transformation unterstützende Haufe-Berater Stephan Grabmeier. Die beiden erläutern die Digitale Transformation bei Daimler, beschreiben die Rolle von HR in diesem Prozess und fokussieren dann auf die Digitalisierung von Performance Management und Feedbackinstrumenten.
Da die Digitalisierung eine Menge Transformation mit sich bringt, besteht eine der größten Herausforderungen für Unternehmen wie Daimler darin, die Kernkompetenzen zu wahren sowie in der Disruption tradierter Strukturen und Prozesse. Mittlerweile reicht es nicht aus, als Automobilunternehmen für Produktion und Vertrieb verantwortlich zu sein, sondern hinzu kommt auch die Aufgabe des Mobilitätsdienstleisters. Um die Unternehmenskultur somit stetig weiterzuentwickeln, ist es äußerst wichtig, welche Art von Führung man anstrebt.
Hierzu ist der partizipative, internationale und agile Prozess Leadership 2020 entstanden, für den verschiedene Führungskräfte sich berieten, um ein Konzept der zukunftsorientierten Unternehmensführung zu entwerfen. Dazu wurden Game Changer identifiziert, die alle ineinander greifen und gemeinsam das große Bild des Ökosystems von Daimler ergeben: Schwarmorganisation, Digitale Transformation, Gründerwerkstatt, Entscheidungsfindung, Feedbackkultur, Performance Management, Daimler-Entwicklungswege und Führungsrolle/ Führungsentwicklung. Durch diese Zusammenarbeit soll außerdem mehr Transparenz der Informationen für alle Anspruchsgruppen möglich sein, sowie die Möglichkeit, HR mehr Verantwortung für Steuerung und Entwicklung von Führungskräften übernehmen zu lassen.
Dieses neue Performance Management und die neue Feedbackkultur sollen digital abgebildet werden, um die notwendige Agilität, Transparenz und Datenbasis für fundierte Entscheidungen zu gewährleisten. Hierfür sollte auch ein geeignetes IT-System vorhanden sein und neben einer guten Software auch Transformationsexpertise gefordert sein. Bei all diesen Innovationsprozessen können gemeinsame Entwicklungspartnerschaften eine sehr hilfreiche Rolle spielen.
Um zu überprüfen, ob die neuen Werte für Daimler auch wirklich bisher gut etabliert wurden, besteht die Möglichkeit für Mitarbeiter, sowie die Führungsposition selbst, die jeweiligen Aspekte auf einem Bewertungstool namens MeinFeedback einzuschätzen. Weitere Chancen zum konstruktiven Reflexionsaustausch hierbei sind MeinBeitrag, MeinPulsCheck, die OurPeople-Konferenz, MeinEntwicklungsgespräch oder Instant Feedback.
Insgesamt muss für die erfolgreiche Veränderungen im Unternehmen allerdings nicht nur eine Menge Austausch bestehen, sondern auch Rahmenbedingungen intelligent gesetzt worden sein. Zudem essentiell ist das Vorausdenken von Risiken und Nebenwirkungen, um auf dieser Grundlage letztlich eine Kultur zu gestalten, die den Menschen unterstützt und dabei hilft, Agilität, Flexibilität, persönliche Freiräume, Innovations- und Gestaltungsmöglichkeiten weiter zu erhöhen. Hiermit sollen nicht nur stärkere Agilität, sondern auch mehr Möglichkeiten zur Partizipation geschaffen werden, die langfristig eine agile Führungskultur sichert.
Stephan Grabmeier berät seit vielen Jahren Vorstände und Geschäftsführer bei der digitalen Transformation. Seit Anfang 2018 ist er Chief Innovation Officer bei der Personalberatung Kienbaum. Zuvor war er Geschäftsführer der Innovation Evangelist GmbH und trieb als Head of Enterprise 2.0 die digitale Transformation der Deutschen Telekom AG voran.
Ursula Schwarzenbart ist seit 1988 bei der Daimler AG in unterschiedlichen leitenden Positionen im Personalbereich tätig, beispielsweise als Senior HR Managerin und als Bereichsleiterin im Personal in der PKW-Entwicklung. Seit 2014 ist sie im Daimler-Konzern weltweit verantwortlich für Talent Recruiting & Development, Performance & Potential Management sowie Chief Diversity Manager im von ihr gegründeten Global Diversity Office.