Rolle von HR bei Digitalisierung und Industrie 4.0 ‒ Darstellung am Beispiel Phoenix Contact
Mit der Rolle von HR in der Digitalisierung und zeitgemäßen HR-Strukturen beschäftigt sich der Beitrag von Prof. Dr. Gunther Olesch. Für die eigene HR-Organisation hat Phoenix Contact den Deutschen Personalwirtschaftspreis 2017 in der Award-Kategorie HR-Organisation gewonnen.
Die Digitalisierung eröffnet Beschäftigten neue Spielräume, wodurch die HR-Manager gefragt sind, Arbeitsorganisationen auf die neuen Ansprüche auszurichten und weiterzuentwickeln. Außerdem muss ein erheblicher Qualifikationsaufwand erbracht werden, um die Mitarbeiter fit für die Komplexität von Industrie 4.0 zu machen. Die Bereitschaft und die positive Einstellung der Mitarbeitenden zu entwickeln, damit sie motiviert an die neuen Themen herangehen, wird bei Generation X aufwändiger umzusetzen, als bei den Digital Natives.
Die Digitalisierung bringt zudem die Verantwortung der Unternehmen mit sich, Angelernten eine höhere Qualifikation zu ermöglichen, damit sie in Industrie 4.0 eine berufliche Chance finden. Die Führungskraft wird sich zukünftig als Change Leader verstehen müssen, wobei die Motivation und Befähigung der Mitarbeiter für Industrie 4.0 im Vordergrund steht. Ein wichtiger Schritt, dem ganzen Wandel entgegenzutreten und auch künftig noch so viele Arbeitsplätze, wie möglich zu schaffen ist gerade für uns Deutsche die Überwindung unserer Scheu vor neuer Technologie.
In dem Mitarbeiterprofil, dass Phoenix Central kürzlich veröffentlicht hat, wird auf folgende 4 Aspekte Wert gelegt:
- Ganzheitliches Denken, damit das große Ganze gesehen und Zusammenhänge erkannt werden.
- Lernbegeisterung: Ziel ist, als Zukunftsgestalter durch lebenslanges Lernen mit den ständigen Veränderungen gut umgehen zu können und dabei Offenheit und Neugier für neue Herausforderungen zu zeigen.
- Eigeninitiative: Mit Begeisterung die Zukunft der Unternehmensgruppe mitgestalten.
- Zusammenarbeit: In Teams arbeiten und Netzwerke bilden, mit denen etwas bewegt werden kann.
Um Unsicherheiten oder Ängste zu vermeiden und Vertrauen in die gemeinsame Zukunft mit den Mitarbeitern aufzubauen, werden Industrie 4.0 Projekte bei Phoenix Contact zusammen mit Betriebsrat und IGM durchgeführt. Neben der Aufgabe des Businesspartners, wird es für den HR-Manager auch relevant, das Management nicht nur zu beraten und zu unterstützen, sondern das Unternehmen mit zu steuern. Er sollte in der Lage sein, bei Vertriebs-, Produktions-, Marketing-, und Finanzthemen mitzureden und themenübergreifende Beiträge zu leisten, wodurch er mehr Ansehen in seiner generalistischen Kompetenz gewinnen kann, damit ihm der Aufstieg in die Unternehmensführung gelingt. Zudem besteht ein HR-Face, das als Ansprechpartner des Business Area Managements für alle HR-Belange fungiert und bei allen Themen des Strategieteams des Geschäftsfeldes mitwirkt. Es entwickelt also gemeinsam mit den Business Area-Managern deren HR-Strategie und setzt die dafür notwendigen Aktivitäten um.
Insgesamt haben alle HR-Verantwortlichen durch Industrie 4.0 und die Digitalisierung eine hervorragende Chance, ihr Unternehmen erfolgreich für die Zukunft zu gestalten.
Prof. Dr. Gunther Olesch ist Geschäftsführer und Chief Human Resources Officer bei der Phoenix Contact GmbH Co. KG. Die Verantwortungsbereiche von Gunther Olesch sind Human Resources, Information Technology und Facility Management Engineering.