Karriere-Websites 2021

Zum 12. Mal seit 2000 haben wir die Karriere-Websites bedeutender Arbeitgeber in Deutschland analysiert und bewertet. Auch in der aktuellen Studienauflage war wieder unser Anliegen, neue Trends zu Karriere-Websites im Rahmen des Online-Personalmarketings und -Recruitings aufzugreifen und auf bestehendes Optimierungspotenzial der aktuellen Umsetzungen hinzuweisen. Dazu haben wir wieder anhand eines vordefinierten Kriterienkatalogs ausgewählte Karriere-Websites großer und bedeutender deutscher Arbeitgeber bewertet und in eine Reihenfolge gebracht.

Zur Studie

Weil Studien und Befragungen immer wieder bestätigen, dass die Karriere-Website für potenzielle Bewerber – auch im Digitalzeitalter und in der Covid-19-Pandemie – nach wie vor zu den wichtigsten Kanälen zählt, um sich über einen Arbeitgeber zu informieren beziehungsweise um sich letztlich zu bewerben haben wir jetzt zum 12. Mal die Karriere-Websites bedeutender Arbeitgebern in Deutschland untersucht. Die Stichprobe von 138 Unternehmen beinhaltet neben den größten und beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands auch wichtige Mittelständler, große öffentliche Arbeitgeber (öffentliche Institutionen, Städte, Bundesländer, Stadtwerke) sowie – u.a. auch aufgrund der Covid-19-Pandemie erstmals in 2021 – bedeutende Arbeitgeber aus dem Bereich Gesundheit, Soziales und Pflege.

Die Bewertung beruht auf einem beim Studienstart im Jahr 2000 am Studiengang Media Management entwickelten Kriterienkatalog. Dieser wurde seitdem – basierend auf neuesten Erkenntnissen, Unternehmens- und Bewerberfeedback sowie den Erfahrungen und der Expertise der Herausgeber und der Studienpartner milch & zucker, Jobware und Raven 51 – kontinuierlich angepasst und immer weiter optimiert. Der aus Expertenperspektive aufgestellte Katalog von über 200 Kriterien repräsentiert eine imaginäre, „optimale“ Karriere-Website (100 Prozent Erfüllungsgrad). Die Bewertung aus Bewerberperspektive erfolgte wie in den Vorjahren wieder unabhängig und eigenständig durch ein Team von Studierenden des Studiengangs Media Management an der Hochschule RheinMain.

Studienbefunde

Die Analyseergebnisse zeigen auch 2021 eine hohe Spannweite in der Qualität der untersuchten Karriere-Websites. Der erreichte Erfüllungsgrad variiert zwischen sehr guten 83 Prozent und erschreckenden 21 Prozent. Nach deutlichen Fortschritten bei der Gesamtqualität der Karriere-Websites zwischen 2015 und 2019, hat sich in den letzten zwei Jahren an der Durchschnittsqualität nicht viel verändert. In den von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 haben sich scheinbar relativ wenige Unternehmen (intensiver) um die Optimierung der eigenen Karriere-Website gekümmert.

Der Gesamtsieg geht 2021 an die Deutsche Bahn (2019: Platz 8). Wie in 2019 folgen Otto und Fresenius auf den weiteren Podiumsplätzen (s. Abb. der Top-20).

Die größten Lücken zeigt sich im Hinblick auf die Interaktivität und Funktionalität der Karriere-Websites. Viele Unternehmen sind diesbezüglich schwach aufgestellt. Besonders die Kriterien im Bereich „Digital Recruiting“ sind – trotz des aktuellen Digitalisierungs-Hypes – von etlichen Unternehmen noch mehr oder weniger unerfüllt.

Im Hinblick auf die verschiedenen Subgruppen schneiden die großen und beliebten Arbeitgeber wenig überraschend (im Durchschnitt) am besten ab. Die Vorreiter-Unternehmen mit einem Erfüllungsgrad von über 75 Prozent gehören alle zu dieser Subgruppe. Da hier i.d.R. ein größeres Budget vorhanden ist und auch mehr Mitarbeiter gesucht werden, kann dies grundsätzlich nicht verwundern. Andererseits stehen aber auch die Arbeitgeber aus dem Mittelstand, dem öffentlichen Sektor sowie dem Bereich Gesundheit, Soziales und Pflege im selben Fachkräfte-Wettbewerb und kämpfen um die gleichen Talente. Wer nicht nur die Kandidaten bekommen möchte, die bei den großen und bedeutenden Arbeitgebern nicht untergekommen sind, kann sich also nicht mit der Argumentation zufriedengeben, dass man eben nicht so groß und damit nicht vergleichbar sei.

Es ist zwar – gerade für kleinere Unternehmen – nicht immer zwingend notwendig, die analysierten Anforderungen einer „idealen“ Karriere-Website vollumfänglich zu erfüllen. Aber es ist wichtig, ganz bewusst zu reflektieren, bei welchen Aspekten man Abstriche machen kann und wo eben nicht. Die Erkenntnisse der Studie sollen dabei helfen, kritisch zu hinterfragen, ob der eigene Karriereauftritt einen erfolgreichen Kampf um die knappen und vielseitig nachgefragten Talente ermöglicht ‒ oder eher behindert.

Der vollständige 137-seitige Studienband mit allen Kriterien und Ergebnisse kann hier im PDF-Format bestellt werden.

Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie Interesse an einer persönlichen Präsentation/Vorstellung der Befunde haben.

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